Samstag, 11. Juni 2011

weil was ich will

aus dem archiv -
etwa, sommer 2001
Jan Johan van Velde
11. juni 2011



Weil was ich will


Weil was ich will, ist was mich freute,
und was ich tu, ist in der Zeit.
Im Grünen damals, jetzt im Hellen, heute:
ich will – dass es mir Apfelblüten schneit . . .


Weil was ich will, ist Mai,
und Lindenblütenblätterwehn, und Tanz:
ein Fest mit Musen, mir zur Fei-
Er ist Ich-denn, Ich ist anders, und
meine Seele, endlich, ganz -


Das Grosse Grauen, aber, weiss ich mir im Nachen,
und ich weiss, so weit ich rudre, niemals wird ichs los –
die eigne Asche tanzen, weiss ich, ist mein Reim auf Lachen:

TROTZ ALLEDEM: ich fordre Freude in den Schoss –


Weil was ich will, ist Traum, und über allem Schimmer,
und blaumen, auf mein Haar für jetzt:
april, april noch mal, und jetzt für immer:
weil was ich weiss: dass Deine Meine Seele taut, und netzt . . .

da wehen wind war

diese angst diese unmittelbare angst, da wehen wind war, in den zweigen blättern der birken, und war ein schönes licht der schon tiefstehenden sonne, diese grüns –

und die mond, im süden, auf halber höhe, ein blasses weiß, eine dreiviertel mond mag sein –

diese angst, woher mag sie rühren, und weiß es nicht zu sagen –

Deèl, sagen Sie: wehen wind, recht stürmisch, mag sein, die klänge, warum: diese angst, die ich habe, auch jetzt, da ich schreibe: Deèl –

vielleicht die herbst stürme, ein erinnern – und habe, jetzt, kaum gelder für warme kleidung den winter: mag sein, daher rühret die angst, die ich habe, und war wehen wind in den zweigen blättern der birken –

ach Deèl sag –

Jan Johan van Velde
Sonnabend, 11. Juni 2011

raeume

das wort: kauf kraft abschöpfung fällt mir ein, discounter, unternehmen, gegründet, um mit dem elend von menschen: geld zu verdienen: und die gesellschaft stützt ihre argumentation beim berechnen der hilfsgelder gerade auf die existenz von lebensmittel discountern: die gesellschaft stellt bedingungen, strukturen her, die armut erzeugen, und bindet arme menschen in genau diese strukturen -

armut, das ist gewalt gegen menschen, und schreibe dies auf, und ich erschrecke vor meinem schreiben -

physische gewalt gegen menschen: eine gesellschaft erhält strukturen aufrecht, in denen armut notwendig auftritt, in jeder generation neu, und wie schwierig dies zu verstehen ist, Leèl, und ich begrüße Sie in meinem schreiben –

physische gewalt gegen menschen, die gesellschaft zwingt arme menschen in gesellschaftliche raeume, nimmt ihnen so alle freiheit,
bestimmt ihr handeln ihre wege ihr gehen ihr niedersinken: ihr leiden ihr verlöschen -

kaufen in bestimmten läden, lebens mittel, die beschafft ja hergestellt werden nur für arme menschen –

mauern werden hier errichtet, raeume, in denen arme menschen sichtbar sind und verborgen zugleich -

und ist grauen: Leel, Sie, forschende –

Jan Johan van Velde
11. Juni 2011
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