( Entwurf )
montag, 13. juni 2011
Veal De’Elle,
ma très chère ma bonne –
wie müde ich bin, an diesem abend, und waren schwere schritte, zurüke, auf dem langen weg nach hause –
wohnen, und ist: schmerz –
ich möchte schreiben, in diesen welten für diese gesellschaften, aber, Veal’Elle, ich habe kaum athem kaum kraft zu leben zu sein, in diesen tagen, lesen Sie, und mag sein: Sie erschrecken –
du thé –
wie, ruhe finden, und lastet in aller grausamkeit auf mir, tag für tag, jene geste der gesellschaft mir gegenüber, dreihundertvierundsechzig taler für dreißig tage –
das ist helfen nicht, das ist: kenntlich machen, zeichnen als einen, der, dann, Bürgerin Bürger nicht mehr ist: kein helfen, das mich in die gesellschaft zurückführt, sondern eine geste, die mich, und diese geste ist rohe gewalt, eine geste, die mich soziologisch aus der gruppe weist, die mich: so sehr allein macht: ma très chère ma bonne –
wie leben –
ach Veal, sagen Sie, was ist das, schreiben worte finden worte sagen an einem abend wie diesem –
und möchte so gerne verse schreiben, und: habe: keine: kraft: verse zu schreiben –
du thé –
ich schließe mit meinen tinten, Veal –
eine smalte, eine mauve für Sie, in diesen stunden; farben, in den welten den bäumen den gräsern, den erden den himmeln: sind schöpfung –
mit meinen tinten, Veal,
Johan Jan
Jan Johan - 13. Jun, 22:48
De’Elle,
ma tres chère ma bonne, welch ein tag – und lesen Sie, mag sein bei einem glas thé vielleicht, ja?
linden und linden, weit vor der stadt, ich athme eine linden duft, mahler, etwa so, lesen Sie: ein reh in tiefen gräsern, eines, denken Sie nur, eines, und sah nicht weitere –
und blike in eine ferne, die ich lange nicht sah, viele monate –
zurüke, jenen langen geraden weg, und war schöne: die weite weite landschaft, ein sommer himmel – und war, aber, wiederum, das rauschen der bäume, das mir weh tat und angst: tat – die angst vor dem winter, mag sein, die herbst stürme, und ich habe kaum gelder für kleider: wie tief das führt, jene angst, zu frieren –
De’el, sagen Sie: und Sie haben einen thé, und schrecken nicht vor dem, das ich schreibe?
wohin mich flüchten, wo: schutz suchen – nicht in dieser gesellschaft, möchte ich Ihnen schreiben: ma très chère ma bonne, ich habe keine kraft mehr.
wann hat es das gegeben, das ganze gesellschaften menschen: aus ihrer gesellschaft ausschließen, und es gibt gesetze die dieses handeln bekräftigen –
D’elle, mir fehlen die worte, wie schreiben –
wie, aber, geschehen dem wind, dem blik in die ferne, sagen Sie, ma bonne – und gelang mit den bahnen, jenes: linden und linden, weit vor der stadt, und was ist das, gelder, für: die bahnen –
wie leben, mit dreihundertvierundsechzig talern für einen tag einen zweiten tag tag um tag um tag um tag –
meine schuhe die sohlen, und war wandern, die absätze, bald zu handwerkern, beim schuster, dreizehn taler fünfzig heller, ach bonne -
wie schreiben –
wie, nicht erschrecken vor diesem schreiben –
ma très chère ma bonne, mag sein Sie wissen das, ich war überrascht: meinen Assam, auch als unfermentierten grünen thé, dies für Sie, und jetzt, da ich schrieb: ich denke Sie wissen das – ach Deèl, was ist das, leben – etwa so viele gelder wie für fünfhundert blatt papier, tinten mag sein, jener unfermentierte Assam, und vermag ihn nicht zu bezahlen –
auf dem markt, am tag der war, gestern, verveine in töpfen, und sah sie zum ersten mal, nicht, auf abbildungen –
du thé, ma très chère ma bonne –
schwierig zu schließen, an diesem abend, sagen Sie, De’elle, bitte, grüßen Sie das lycée, und gute nacht!
müde, schwach – und kann mich nicht trennen von diesem schreiben an Sie, bleiben wir –
Johan Jan van Velde
Jan Johan van Velde,
sonntag, 12. juni 2011
pfingsten;
pivoines blanches
Jan Johan - 12. Jun, 21:17
aus dem archiv -
etwa, sommer 2001
Jan Johan van Velde
11. juni 2011
Weil was ich will
Weil was ich will, ist was mich freute,
und was ich tu, ist in der Zeit.
Im Grünen damals, jetzt im Hellen, heute:
ich will – dass es mir Apfelblüten schneit . . .
Weil was ich will, ist Mai,
und Lindenblütenblätterwehn, und Tanz:
ein Fest mit Musen, mir zur Fei-
Er ist Ich-denn, Ich ist anders, und
meine Seele, endlich, ganz -
Das Grosse Grauen, aber, weiss ich mir im Nachen,
und ich weiss, so weit ich rudre, niemals wird ichs los –
die eigne Asche tanzen, weiss ich, ist mein Reim auf Lachen:
TROTZ ALLEDEM: ich fordre Freude in den Schoss –
Weil was ich will, ist Traum, und über allem Schimmer,
und blaumen, auf mein Haar für jetzt:
april, april noch mal, und jetzt für immer:
weil was ich weiss: dass Deine Meine Seele taut, und netzt . . .
Jan Johan - 11. Jun, 22:13
diese angst diese unmittelbare angst, da wehen wind war, in den zweigen blättern der birken, und war ein schönes licht der schon tiefstehenden sonne, diese grüns –
und die mond, im süden, auf halber höhe, ein blasses weiß, eine dreiviertel mond mag sein –
diese angst, woher mag sie rühren, und weiß es nicht zu sagen –
Deèl, sagen Sie: wehen wind, recht stürmisch, mag sein, die klänge, warum: diese angst, die ich habe, auch jetzt, da ich schreibe: Deèl –
vielleicht die herbst stürme, ein erinnern – und habe, jetzt, kaum gelder für warme kleidung den winter: mag sein, daher rühret die angst, die ich habe, und war wehen wind in den zweigen blättern der birken –
ach Deèl sag –
Jan Johan van Velde
Sonnabend, 11. Juni 2011
Jan Johan - 11. Jun, 22:09
das wort: kauf kraft abschöpfung fällt mir ein, discounter, unternehmen, gegründet, um mit dem elend von menschen: geld zu verdienen: und die gesellschaft stützt ihre argumentation beim berechnen der hilfsgelder gerade auf die existenz von lebensmittel discountern: die gesellschaft stellt bedingungen, strukturen her, die armut erzeugen, und bindet arme menschen in genau diese strukturen -
armut, das ist gewalt gegen menschen, und schreibe dies auf, und ich erschrecke vor meinem schreiben -
physische gewalt gegen menschen: eine gesellschaft erhält strukturen aufrecht, in denen armut notwendig auftritt, in jeder generation neu, und wie schwierig dies zu verstehen ist, Leèl, und ich begrüße Sie in meinem schreiben –
physische gewalt gegen menschen, die gesellschaft zwingt arme menschen in gesellschaftliche raeume, nimmt ihnen so alle freiheit,
bestimmt ihr handeln ihre wege ihr gehen ihr niedersinken: ihr leiden ihr verlöschen -
kaufen in bestimmten läden, lebens mittel, die beschafft ja hergestellt werden nur für arme menschen –
mauern werden hier errichtet, raeume, in denen arme menschen sichtbar sind und verborgen zugleich -
und ist grauen: Leel, Sie, forschende –
Jan Johan van Velde
11. Juni 2011
aus kladden, cahiers
Jan Johan - 11. Jun, 12:35
ich zerbreche an der wirklichkeit –
diese fülle von pfingst rosen, in blechern eimern, in den blumen läden,
kugel wohl und nicht köpfe, kugeln, tiefrote waren heute dabei, und ich schreibe auch nicht: eine verschwenderische fülle, ich will: schriftsteller werden -
wie oft hielt ich blumen in den armen, ordnete blumen in einer vase –
in den läden, wie schöne, blumen auszusuchen, und weiß, ich bat um papier, immer, die schnitt enden feucht zu halten, und ging, und schenkte blumen, dann –
ach wie oft wie oft, veal –
späte sorten, hinter zäunen, wie schöne: leèl –
freitag, 10. juni 2011
jan johan van velde
Jan Johan - 10. Jun, 22:24
wachgezaubert –
wachgezaubert, fremd in weltenfernen zeichen
der abend schreibt sie fünf – uhr – blau – gelassen hin
ungereimt noch, hier nicht auszugleichen:
des blassen neumondsilbers absoluter bogen –
der mond, aber, weiß von der sonne nichts
und giebt doch wieder ihren schein –
ein mond, s’jahr, ein leben weiter
ein tag macht Dir aus silber lichtes gold:
itzt aufgegangen, sanft, im schimmer heiter –
die grüne hirtin weidet ihre schafe hold –
Jan Johan van Velde,
wachgezaubert, etwa
1998;
Jan Johan - 10. Jun, 10:26
wie leben –
an diesem morgen, unsicher und im ungefähren, dies mein empfinden –
die gruppe trägt mich nicht, dies eine grauenhafte erfahrung; sie weist mich ab, jeden tag neu, eine gesellschaft weist mich ab, mit den geldern, die sie mir geben, weist sie mich ab: wie, denn, die husten tropfen bezahlen, die ich doch brauche -
und bin nichts anderes als das roggen brot, das ich esse, und die gemüse, nüsse, der pfefferminztee den ich trinke das wasser –
ich bin da, und doch nicht da, ich, van velde, gehe ich in den strassen dieser stadt, und ist ankommen nirgends -
und bin nicht: bürger; das haben sie aus mir gemacht: einen menschen, der nicht: bürger ist –
Jan Johan van Velde
10. juni 2011
Jan Johan - 10. Jun, 10:23
die mond in einem hellen warmen gelb, im südwesten, recht hoch, und sind weniges wolken, spinste fast nur, die ziehen, ein grauviolet noch zu ahnen –
die halbe mond, dieses leichte warme hell, unbegreiflich für mich, teal te’Elle, an diesem abend, und –
die mond, la lune –
die mond, ach lies, ich muß das noch eintragen, in den gedichten,
ein mond gedicht, ich schrieb es, van velde -
wachgezaubert –
wachgezaubert, fremd in weltenfernen zeichen
der abend schreibt sie fünf – uhr – blau – gelassen hin
ungereimt noch, hier nicht auszugleichen:
des blassen neumondsilbers absoluter bogen –
der mond, aber, weiß von der sonne nichts
und giebt doch wieder ihren schein –
ein mond, s’jahr, ein leben weiter
ein tag macht Dir aus silber lichtes gold:
itzt aufgegangen, sanft, im schimmer heiter –
die grüne hirtin weidet ihre schafe hold –
_
ach teal, wie leben –
die mond die sterne, jetzt, in meinem leben,
lies nicht lies: me’Elle –
die mondin, sagen wir so, dichterisch, und -
_
jan johan van velde
9. juni 2011
Jan Johan - 9. Jun, 22:59
in der stadt, mir fiel ein brot hinunter, und hatte mich darauf gefreut, scheiben roggenbrot, käse –
und denken Sie nur, Teal Te’Elle, ich hatte keine thränen, und war ein innerlich weinen, aber, und wie verletzt ich war, in jenen minuten –
und brauchte doch diese scheiben roggen brot, und waren wichtig für mich, eiweiße kohlenhydrate, fette mag sein, und, auch, hatte diese scheiben roggen brot: mit geldern bezahlt –
käse, vitamin b12 –
ach Teal: und es war schrecklich, ganz schlimm – husten tropfen, dann, mit den wassern einer apotheke, danke –
8. juni 2011
geschrieben am 9. juni 2011
Jan Johan van Velde
Jan Johan - 9. Jun, 10:32
9. juni 2011
die plötzliche kälte, der regen, und begann, zwei tage von hier – der kühle wind, Veav ach Veav – wie kalt es war, plötzlich, und der regen regen –
kreise in pfützen, auch; ein wegspringen von tropfen vom pflaster zurück, so etwa -
und wurde erinnert, unvermittelt, an den kalten winter, der war, wie schwierig das war, gehen, in den straßen dieser stadt, im winter –
schutzlos, ausgesetzt inmitten dieser gesellschaft, ich, van Velde,
gehe –
für den 8. juni 2011
9. juni 2011
Jan Johan van Velde
Jan Johan - 9. Jun, 10:22
diese gesellschaft ist auf gewalt aufgebaut, auf: gewalt gegen menschen, sie ist ihr eingeschrieben und wird täglich gelebt: gewalt gegen menschen, niedrige löhne für schwerste berufs arbeit, und grenzen, gelder grenzen, die grausam sind: wie, leben von 364 talern –
woher aber diese grausamkeit rühret, woher, aber, diese gewalt: gewalt gegen menschen rühret –
strukturelle gewalt, und gewalt von menschen in den strukturen dieser gesellschaft, gegen menschen gerichtet, in dieser gesellschaft:
wer legt diese grenzen, 364 taler, fest, und warum –
was sagt die forschung?
Jan Johan van Velde, aus,
Kladden Hefte, 8. juni 2011
Jan Johan - 8. Jun, 13:04
Arbeitslosengeld II, das sind Gelder, die zum Bettler machen - und nicht, Gelder, die aufnehmen in die Mitte der Gesellschaft.
Arbeitslosengeld II, das ist: ein Almosen. Ein Almosen in des Wortes Bedeutung, das den Armen zeichnet, bloßstellt, ihn öffentlich zur Schau stellt und: ihm nicht hilft.
Ein Almosen nur, das ein eigenes selbstbestimmtes Leben nicht möglich macht, das eine Rückkehr in die Mitte der Gesellschaft nicht möglich macht.
Arbeitslosengeld II, das ist ein Geben, das im Geben Abwehr ist mag sein, Zurückweisung vielleicht.
Arbeitslosengeld II, das ist, und ich schreibe, zu fragen, sagen Sie, Leserin, was meinen Sie, ich schreibe und frage:
Arbeitslosengeld II, das ist: Gewalt gegen Menschen.
Arbeitslosengeld II, das ist mit Genauigkeit aber: Fremdheit im eigenen Land, das ist: eine Ausbürgerung.
Arbeitslosengeld II, das ist mit Genauigkeit aber: die öffentliche Herstellung eines zweiten gesellschaftlichen Raumes, der sagt: ein Raum draußen, und: diese Menschen gehören nicht zu uns.
Jan Johan van Velde
aus dem archiv,
25. dezember 2005,
8. juni 2011
Jan Johan - 8. Jun, 12:50
8. juni 2011
leben gegen den willen derer, die die gelder geben, mag sein –
und die gelder reichen nicht für eine kleidung, reichen nicht für ein gesundes und abwechslungsreiches essen, reichen nicht für eine haushaltsführung, reichen nicht, mich als gesellschaftliches soziales wesen, als ein: Eigen, zu erhalten –
was ist das. eine gesellschaft auf gewalt aufbauen, welch seelisches leben ist verborgen in dem handeln derer, die so handeln, auch, die so niedrige löhne verantworten: auch –
die psychologie dieser gelder: daß niemand diese gewalt beendet, sondern fortschreibt von legislaturperiode zu legislaturperiode –
eine gewalt in den händen derer, die die gelder geben, die die höhe der gelder festlegen, die die wirtschaftsstrukturen, die niedrigen löhne für schwerste berufe, verantworten ?
eine verborgene gewalt gegen die menschen, in dieser gesellschaft, und offen zugleich?
was sagt die forschung?
-
darf ich das schreiben:
leben gegen den willen derer, die die gelder geben: was ist das, dieses:
und jetzt nicht schreiben, in kauf nehmen, aber schreiben vielleicht: festlegen die lebensbedingungen von weiten teilen der bevölkerung, daß diese menschen in einem elend leben, daß diese menschen an leib und seele: verelenden –
Jan Johan van Velde
8. juni 2011
Jan Johan - 8. Jun, 12:46
mittwoch, 8. juni 2011
wie schutzlos ich mich fühle, an diesem morgen, schutzlos inmitten der gesellschaft –
ausgesetzt einem alltag, der: grauen ist, und ich erschrecke vor meinem schreiben –
ausgesetzt einem alltag, von der gesellschaft: ausgesetzt, in ein: grauen hinein: Leserin, Leser -
sich kleiden, hungern, durst haben, und immer diese angst, zu wenig zu wissen über diese gesellschaft: wie schwierig es ist, die zeitungen zu lesen: zu wissen über diese gesellschaft –
und die gelder, und die, die sie geben, warum wissen sie es nicht, oder wissen sie es, reichen nicht für medikamente aus der apotheke, husten tropfen etwa, kräuter thées –
wie, mich kleiden, wie, mich gesund und abwechslungsreich ernähren, bedenken Sie, Leserin, Leser,
etwa 500 g fenchel, etwa 1 Taler, ach Veav, vitamine, pflanzen inhaltsstoffe
1000 g roggen brot, 2 Taler 70 heller, mag sein, 3 taler 50 heller –
käse aus milch von kühen, 100 g, vitamin b12, etwa 1 taler,
ein apfel, mag sein eine birne, 50 heller,
haselnüsse mag sein mandeln, etwa 100 g, 50 heller, pflanzliche fette –
und noch nicht gekocht, nicht warm gegessen –
Jan Johan van Velde
8. juni 2011
Jan Johan - 8. Jun, 12:19
weblog
ein Schreiben in diesen Gesellschaften; Schwerpunkte liegen auf dem Tagebuch und dem Versuch, zu strukturieren: diese Gesellschaften: wer sind wir, und: was ist das, die Welten -
Schreibender
Jan Johan van Velde, das ist eine Findung.
Titel
etwa, von Feuilleton,
des feuilles, Blätter
Photographie
Edith Clever, Berlin,
nicht angefragt.
Die Photographie wurde entnommen der website der
Deutschen Akademie der Darstellenden Künste.
Kommentare
zunächst nicht möglich; ich, van Velde,
bitte um Ihr verstehen.
Jan Johan van Velde
30. Mai 2011
_
blatt und
eine Zeitung, ein Morgenblatt vielleicht;
van Velde schreibt.
Das Feuilleton, des feuilles: Blätter -
und in diesem beginnenden Winter, wieder,
das Craquelée der Bäume: Craquelée, gebrochen
firnis auf Bildern.
Jan Johan van Velde
29. November 2010,
Mai 2011
Jan Johan - 7. Jun, 21:52
Veèl -
und gehe durch die Stadt, und gehe, gehe:
wie schwach ich bin -
und ist ein Aufenthalt nirgends,
wie, bleiben -
und es gibt keinen Zusammenhang, in dem ich stehe mit diesen Welten: die Gelder, die sie mir geben, unmöglichen das: Exklusion, das ist die Auslöschung meines gesellschaftlichen sozialen Wesens, das ist die Auslöschung meines Menschseins -
und erschrecke vor meinem Schreiben -
Jan Johan van Velde
30. Mai 2011
Jan Johan - 7. Jun, 21:38
an diesem Morgen,
eine Aussichtslosigkeit in meinem Sein, ein: in ein enden,
ein gesellschaftliches Leben, dies mein Denken Empfinden -
Tela -
wie schwer mir das essen fällt, das trinken -
Jan Johan
Jan Johan van Velde
31. Mai 2011
Jan Johan - 7. Jun, 21:34
etwa, 2002 / 2003
31. 5. 2011
jenes: Dein, Du, das ist das
lyrische Ich, sagen wir so:
van Velde -
fragen, ob Dein Fühlen gildet
fragen, ob Dein Fühlen gildet
wenn Du gehst, vom Da ins Hier –
ob ein Ton sei, und Textur sich bildet:
Wege-was vom Ich zum Wir . . .
fremd, so trägst Du Deine Hoffnung durch die Beeren
- wo du hinwillst, bist Du nicht zuhaus -
weißt Alleinsein, weißt nicht: ist es umzukehren –
Anderleuchten, und war lautre Schöne: aus -
Du gib nicht auf, das was da ist: Dein eigen!
und guck, Kakao schwappt über in den Raum –
was mit Genauigkeit Dein wahr sei, sollst Du zeigen:
sag leichten Wind und Hauche, sag nicht: kaum -
Einback - ja gut, und da hast Du Dich
anders entschieden, und war ein Wandern wie nie –
elementarer Einschnitt, Lyrik oder Prosa, so etwa –
und jetzt - ? Zwiebackzeiten, neu im Kommen,
die darfst Du Dir glauben wie Deinen lyrischsten Momenten –
. . . . . .
haltlos, aber, geht dein Blick zu Rande -
Alte Eichen
Schwung und Linie geben einen Park –
liegt ein Zauber in Lampions . . .
Tinten, aber, hat der Himmel: alle. Zeichen
schau, in Scherben
wie von ferne
kostbar
deine ganz persönliche Fayence . . . .
Jan Johan - 7. Jun, 21:31
lies, Vlev –
Heute, am frühen Abend, in einem ruhigen Stadtteil, auf einem Gartenzaunpfeiler, zwei Schnecken mit Gehäuse, Moose grasend, so sah ich sie, unter einem alten, über den Weg strahlenden Holderbusch, auf dem Pfeiler einzelne Blüten wie Sterne. Es hatte geregnet. Ich blieb stehen. Die Farben der Häuser, weiß, gebrochen weiß, braun, schwarz. Spiralnebel fielen mir ein: die Gehäuse –
Vlev, und sie glitten ruhig, und grasten Moose.
Auf dem Pfeiler eines Gartenzaunes, etwa in Höhe meines plexus solaris, denken Sie sich nur –
Ein Pfeiler, gemauert aus Backsteinen, eine ebene, recht große Fläche dann oben.
Darf man Schnecken umsetzen? Wie sie wohl hinauf gekommen waren –
Ach Vlev, ich habe noch vor ganz wenigen Jahren eine Schnecke umgesetzt, sie war eine Buche hinauf gewandert vielleicht, und jetzt, denke ich: sie wollte grasen, Rinde mag sein, vielleicht Moose, die wir nicht so leicht sehen –
Ich nahm die Schnecke, setzte sie auf den Boden, weil ich
dachte, sie habe sich verlaufen, Vlev –
Und jetzt, da ich schreibe, waren kaum Gras kaum Kräuter, da, wo ich die Schnecke niedersetzte; ich dachte, Hauptsache, sie kann nicht hinunter fallen, und: sie findet wieder nach Hause –
Ach Teal, wo hat eine Schnecke ihr Zuhause – jetzt, aber sie hat es dabei? Was ist das, Heimat -
Und ich konnte mich, heute, lange nicht trennen, von jenen beiden Schnecken, und ging, und sagte: Auf Wiedersehen, und: adé, von, á dieu –
Darf man Schnecken umsetzen?
Ach Veal, ich erinnere mich, wir waren vielleicht vier, fünf Jahrealt, Kinder – der Duft einer Wildnis, die Wärme des Sommers,Schnecken und wir: ich denke, wir haben Schnecken umgesetzt, und ich eben auch: Denken Sie nur, werden Sie sagen, Veal, wiegenau Sie sich erinnern, und tief das sitzen mag, Jan: und waren vier, fünf Jahre alt:
Darf man Schnecken umsetzen?
So frage ich weiter, Johan Jan van Velde. Und bin zaubert, so
ungewöhnlich jenes Geschehen: zwei Schnecken mit Haus auf dem Pfeiler eines Gartenzaunes, er, gemauert aus Backsteinen, eine ebene, recht große Fläche dann oben – und Moose, das sah ich genau, ich denke, sie grasten, etwa so: Vlev –
Eigentlich nicht, meine ich, Jan.
Aber ich war ja noch klein, sagen Sie, alle: und danke für Ihren Zuspruch! Jetzt, mag sein, Erinnerungen, wenn Schnecken über Halme wandern gleiten, ob das nicht scharf sei, so etwa? Warum haben wir Schnecken umgesetzt, wir Kinder – nicht weit, wir blieben in der Hocke dabei, etwa, dies, meine Erinnerungen –
Jetzt, Erinnerungen, wenige Jahre zurück, von einem Gehweg etwa, in den Garten zurück, dies meine Erinnerungen, vielleicht, aber, ließ ich sie wandern: ich weiß es nicht mehr –
Mag sein, auch auf Gehweg Steinen, an den Rändern, Moose etwa, die wir nicht sehen – also lieber wandern lassen? Mag sein, ach, Lycée –
Dann heute, über den Weg, eine Schnecke mit Haus, ein gelbes Haus, sie, mitten auf dem Weg, nicht zu übersehen für Fußgänger, was aber, wenn Fahrrad Fahrer –
Darf man Schnecken umsetzen?
Sie sagen, wir waren ja noch klein, etwa, und wir haben es nicht schlimm gemeint, und vielleicht waren kantige Gräser, Halme nahe –
Mag sein, die schöne Form der Häuser, die Farben: schauen,
wir Kinder, und: be greifen, das Zauberische fassen, so etwa,
vielleicht –
Sagen wir so, jene frühe Erinnerung: die Schnecken blieben in
der Nähe, fanden sich, so denke ich, wieder, und eben, alles
auf engem Raum, so etwa –
Darf man Schnecken umsetzen?
Was ist das, leben, Vlev Deel, sag doch, sag. Merkwürdig genug, ich bin nicht beruhigt, befreit, nach diesem Schreiben, verändert ein wenig sicherlich, ein leises Lächeln liegt auf meinen Zügen, jetzt, da ich schreibe, merkwürdig genug: danke, Vlev Vlev’Elle.
Vielleicht so: was geschah, geschah. Und jetzt: mag sein, Schnecken grasen Moose und, danke für Ihr Lachen, so verstehe ich Sie, Lycée, Lesende –
Mag sein, ich werde Forschende fragen über Schnecken mit Häusern, wie sie: leben –
Gute Nacht, Lycée!
Und schrieb, Johan Jan van Velde,
am Dienstag, 31. Mai 2011.
Jan Johan - 7. Jun, 21:26
Wenn ein ganzes Parlament gegen das Leben entscheidet, wie vor einigen Monaten, die Gelder -
ob nicht, jene Entscheidungen, ob nicht schon die Veränderung der Sozialgesetzgebung einige Jahre zurück: vielleicht die kollektive Gewaltphantasie einer politischen Oligarchie gegen eine ganze Gesellschaft? Was sagt die Forschung?
Jan Johan van Velde
31. Mai 2011
Jan Johan - 7. Jun, 21:24
lycée -
und für Vlev, Veal, Teal, Leel -
sagen wir so, und Börne oder Heine mögen zustimmen -
undenkbar, das Schreiben, in: censuriert, vom 31. Mai 2011 -
undenkbar in den dreissiger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts -
( Heute in den Journalen, das Hambacher Schloss - 1848, wir erinnern uns alle, oder war es doch 1830: eine Erweiterung dessen, was war, und gelang nicht: Burgen sind Burgen, Rückzugsmöglichkeiten für wenige in Kriegszeiten, auch:
Zeichen von Herrschaft, Abhängigkeit: warum jenes Geschehen durch neue Architektur: bekräftigen? )
Jan Johan van Velde
31. Mai 2011
Jan Johan - 7. Jun, 21:22
Am frühen Abend, heute, wenige Stunden von hier, lies ach lies, Veal, auf einem Gartenzaunpfeiler, zwei Schnecken mit Gehäuse, Moose grasend, so sah ich sie, unter einem alten, über den Weg strahlenden Holderbusch, auf dem Pfeiler einzelne Blüten wie Sterne. Es hatte geregnet. Ich blieb stehen. Die Farben der Häuser, weiß, gebrochen weiß, braun, schwarz. Spiralnebel fielen mir ein: die Farben auf den Gehäusen.
Vlev, und sie glitten ruhig, und grasten Moose. Auf dem Pfeiler eines Gartenzaunes, etwa in Höhe meines plexus solaris, denken Sie nur. Aus Backsteinen gemauert der Pfeiler, eine ebene, recht große Fläche dann oben: sie zogen langsam dahin, von Zeit zu Zeit Flechten Moose mag sein.
Darf man Schnecken umsetzen? Wie sie wohl hinauf gekommen waren, Teal, und sie werden sagen, mag sein: ein langes wandern, so etwa. Leel, und war das ein: überrascht sein, ein Staunen auch, lange Minuten lang –
Und ich konnte mich, lange nicht, nicht trennen, von jenen beiden Schnecken, sah wieder und wieder, trat wiederum hinzu, und ging schließlich, und sagte: Auf Wiedersehen, Schnecken, und: adé, von, á dieu –
Ach Vlev Deel, was ist das, leben, sag Vlev sag.
31. Mai 2011
Jan Johan van Velde
Jan Johan - 7. Jun, 21:19
Leserin, Leser –
und, Ev Lisa, Svantje, Thea Maren, Louise, mag sein, ich
darf fragen -
: was ist das für eine Gesellschaft, die Menschen so allein lässt:
die Sie, Leserin, Leser: so alleine lässt -
was spüren Sie, wenn Sie lesen, Jan van Velde könne nicht wandern, weil ihm das Geld für den Schuster fehle, und schon Sommerwiesen zwei, vier Stunden fort: seien für ihn nicht erreichbar, schon weil ihm das Geld fehle, den über den Weg aufkommenden Hunger mit Brot zu stillen:
Wenn Sie lesen, er habe kein Geld für Brot, daß er wandern könne: was spüren Sie, empfinden Sie –
ist es Trauer, Hilflosigkeit vielleicht –
mag sein, es ist ein erinnern an ein eigenes Schicksal, eine verborgene Abwehr des Schicksals van Veldes, um sich zu schützen –
ist es ein erinnern an diese Gesellschaft, in der wir leben, ist es ein erinnern an die vielen, denen es so geht wie van Velde –
ist es Empathie, ein unvermittelt: wie schrecklich für ihn, wo er doch wohl Sommerwiesen so mag –
ist es Trauer, Hilflosigkeit vielleicht -
: was ist das für eine Gesellschaft, die Menschen so allein lässt:
die Sie, Leserin, Leser: so alleine lässt -
_
Johan Jan van Velde
2. Juni 2011
Jan Johan - 7. Jun, 21:17
und Svantje, Erzählende, und Ev Lisa, Geschehende, und Thea Maren, Philosophierende, und Louise, Forschende -
Frauengestalten, die Findung sind und Wirklichkeit eben auch -
Jan Johan van Velde,
Juni 2011
Jan Johan - 7. Jun, 21:15
für Thea und für Lisa und für Caitleen und für Svantje, frauen gestalten in der findung und in der wirklichkeit eben auch -
Jan Johan van Velde
im deutschsprachigen Raum
Tag für Tag:
wie leben -
Ich habe etwa 370 Euro für einen Monat. Das liegt da, wo diese Gesellschaft eine Grenze gesetzt hat: etwa so viel Gelder, 364 Euro, erhalten Menschen, die lange Zeit arbeitslos sind und denen die Gesellschaft keine Arbeit gibt.
Ich versuche, Schriftsteller zu werden.
Ich lebe, tag für tag, mit wenigen veränderungen,
von
roggenbrot, eiweiß, kohlenhydrate; ein roggenbrötchen mit käse, milcheiweiss, vitamin b12; ein weizenbrötchen, ein apfel mag sein einer birne am Tag, vitamine, karotten kohlrabi fenchel, vitamine; haselnüsse mandeln, pflanzliche fette; pfefferminztee; wasser; bonbons.
das sind, zusammen, etwa acht taler -
und giebt, etwa, 2500 kcal für einen tag -
ein glas thé, um zu überleben als gesellschaftliches Wesen, zwei taler fünfzig heller; eine überregionale tageszeitung, um gesellschaft vielleicht wenigstens anzudeuten, bedeutsam, zwei taler.
Jan Johan van Velde
5. Juni 2011
Jan Johan - 7. Jun, 21:10
ach Svantje,
was ist das: schreiben -
schreiben, um zu leben: wieviel Freude in mir ist, und kann nicht gelebt werden, wieviel Gedichte und wieviel Geschichten, und ich schenke so gerne -
und wie schwierig es ist, allein das Geld für
Lebensmittel: schreiben, um zu leben -
Vielleicht so, Thea Maren: die Gesellschaft verweigert genau das, was eine Mutter, eine Familie gibt: Geborgenheit,
Gesellschaft; Kleidung, Essen.
Jan Johan van Velde
3. Juni 2011
Jan Johan - 7. Jun, 21:04
wie schwach meine schritte sind: wo ankommen.
Und ich gehe, gehe -
was ist das für ein: gehen, tag für tag,
in den strassen dieser stadt: wo ankommen -
Jan Johan van Velde
7. juni 2011
Jan Johan - 7. Jun, 20:41
wie leben -
ich brauche kleidung -
wie, hemden hosen kaufen, für den sommer,
ach Ev Lis', und, medikamente, husten tropfen -
in heller auflösung, in einem: nicht weiter wissen,
ich, an diesem morgen, wie weiter -
Jan Johan van Velde
7. juni 2011
Jan Johan - 7. Jun, 11:18
in den Parks die Wiesen -
der Schwung, der Waldrand:
das Heu -
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und, schon, eine erste Mahd, gerade Reihen, und eine, die drum herum mit den Rechen vielleicht, und sah den Schwung dieser Linie, die den Waldrand nachzeichnete -
fahle Farben, in all den Grüns, dem Blau, dieses Sommer Abends -
eine Weite, die ich sah, und die Arbeit von Menschen,
merkwürdig genug, und ich sah, und schaute, und ich
kehrte zurüke, schaute ein zweites Mal -
wie schwer zu schreiben, Katharina, und schreibe, ich kann nicht reisen, mir fehlen die Gelder -
Wiesen in meine Erinnerungen, Farben über den Halmen, ganze Talflächen in gelb - viele Tagesreisen von hier, aber mit den Bahnen gut zu erreichen: mag sein, ich werde sie nicht wiedersehen; mir fehlen die Gelder -
Museen, mit Bildern, vom Heuen, ich kann diese Bilder nicht sehen, mir fehlen die Gelder; auch Bücher, selbst antiquarisch:
mir fehlen die Gelder -
wie leben, mit diesem Wissen: wie leben -
Menschen von weit her, in den Museen dieser Stadt, und ich, der ich hier wohne: kann die Bilder nicht sehen: mir fehlen die Gelder -
was ist das für eine Gesellschaft, die die Einzelne, den Einzelnen nicht achtet -
Jan Johan van Velde
3. Juni 2011
Jan Johan - 7. Jun, 10:06
und kann nicht reisen, da mir die gelder fehlen -
was das bedeuten mag, für die nächsten jahre: nicht reisen können, gebunden sein in diese stadt, diese landschaft -
nicht sehen sprechen die menschen, die ich sah sprach, einige jahre von hier, in fremden städten, einem fremden land -
ich kann nicht reisen, weil mir die gelder fehlen -
Johan Jan van Velde
Jan Johan - 7. Jun, 10:02
eine helle über die brachen /
weiss
Jan Johan van Velde
Jan Johan - 7. Jun, 00:09