( entwurf, 20. juli 2011 )
Die gesellschaft wirft mich in den staub, und ich schrecke zurück vor dieser geste der gewalt.
Gegen die Gewalt leben, die auf mich gerichtet ist, das ist so schwierig in diesen monaten. Wie, mich finden, mich als ein selbst finden, wie, ein eigen leben gegen eine gewalt, die auf mich gerichtet ist und mir den athem nimmt, jeden tag neu.
Dreihundertvierundsechzig taler, die mich handlungsunfähig machen, und sind grausamkeit, die diese gesellschaft gegen mich lebt jeden tag neu.
Sagen wir so, Louise, ma très chère ma bonne, es ist die Intensität dieser geste der gewalt, die mich schaudern macht; sie ist gegen mich und eine ganze gesellschaft gerichtet und sie ist: wirklichkeit.
Seelische gewalt, vielleicht, mag sein: mit genauigkeit seelische gewalt, in dieser geste der macht. Seelische gewalt, mit genauigkeit, mit diesen geldern, die mich zum bittendenden machen, in seelen von handelnden gegründete seelische gewalt. Eine grausamkeit, die auf mich, auf uns gerichtet ist und vor dieser grausamkeit ist kein entkommen.
Grausam, diese geste der macht, es ist eine grausamkeit, die in dieser geste schon ist, und die der gewalt dieser geste so schwierig standhalten läßt.
Ich habe angst vor diesen menschen, die gewalt handeln gegen mich, die gewalt handeln gegen eine ganze gesellschaft. Und weiß ihr handeln nicht zu deuten: politische verwaltungen handeln gewalt gegen eine ganze gesellschaft.
Jan Johan van Velde
20. juli 2011
Jan Johan - 20. Jul, 11:01
Die Tinte, die aus meiner feder fließt, das bin ich, in diesen tagen, und bin nichts anderes. So lest: und ist nichts, das mich hält und mich ins leben giebt, als diese tinte.
Und ich gehe um roggen brot, und ich gehe.
Wie weiter. Wie leben.
Möglichkeiten, mein leben zu gestalten, nehmen sie mir, und sagen mir nicht: ja, leben Sie, Jan Johan. Allein lassen sie mich zurück, allein läßt mich die gruppe: läßt mich allein zurück.
Und die gruppe sagt mir nicht: willkommen, Jan Johan. Sie nehmen mir alle möglichkeiten, mein leben zu gestalten, lassen mich zurück ohne die möglichkeit, auch nur eine bewegung in das leben hinein zu machen: so wenig sind die gelder: die gelder: sind: so: wenig, und, mit diesen wenigen geldern: läßt die gruppe mich zurück, und ich kann nicht mich bewegen nicht handeln: ich, Jan Johan, kann nicht handeln: so läßt die gruppe mich zurück.
Und ist die tinte, die mich in das leben giebt, und nicht, die gruppe: die gruppe, nein, sie giebt mich nicht in das leben, bedenken Sie, Leserin, Leser: die gruppe giebt mich nicht in das leben, die gruppe läßt mich zurück, allein, allein läßt die gruppe mich zurück: und ist die tinte, die mich ins leben giebt, und bin nichts anderes, als jene tinte -
Jan Johan van Velde
19. juli 2011
Jan Johan - 19. Jul, 11:03
wie allein ich bin, an diesem morgen. Sie haben meine seele zerbrochen, mein handeln: gebrochen, ließen mich allein. Und ihre gewalt ist gegen mich gerichtet auch an diesem morgen.
wie leben, Louise, wie: leben –
Jan Johan van Velde
18. juli 2011
Jan Johan - 18. Jul, 10:15
Die schönen wege in den Gärten. Früchte des Herbstes, schon jetzt, Walnüsse und Mirabellen und Aepfel und Haselnüsse, die tiefen grüns dann eines sommermorgens.
Ich gehe, und weiß die Absätze, die sohlen meiner schuhe, die dünner werden, abgenutzt: nicht zu bezahlen. Ich gehe um roggen brot und vitamine, auch an diesem tag. Wie, aber, den schuhmacher bezahlen wie, für kleider sorgen: wie leben -
Sie achten mein leben nicht. Ihre gewalt ist gegen mich gerichtet jeden tag. Dreihundertvierundsechzig taler, die vollständige isolation von der gesellschaft, das ist ein verbrechen an meiner körperlichen und seelischen gesundheit, an meinem menschsein, es ist die auslöschung eines bürgers dieser gesellschaft.
Ich gehe die straßen und weiß meine heimat nicht. In den buch handlungen, den antiquariaten, bücher, die mir heimat sagen und leben: und ich kann sie nicht bezahlen.
Es ist hoher sommer, ein juli tag. Blumen die gärten, die dunklen grüns der bäume. Weiße wolken auf einem weichen blauen himmel, ein leichter wind weht. Wie leben. Ihre gewalt ist gegen mich gerichtet jeden tag. Ich gehe um roggen brot.
Luise, sagen Sie, was ist das, eine Gesellschaft: was ist das, leben -
Jan Johan van Velde
montag, 11. juli 2011
verändert, dienstag, 19. juli 2011
Jan Johan - 15. Jul, 10:45
Und ist Gewalt, und ist gerichtet gegen mich jeden tag. Und ob ich zerbrochen bin, gebrochen wurde, mit diesen bedingungen, mit denen ich lebe, wage ich mir nicht zu sagen.Wie leben. Ich gehe um roggenbrot.
Die Isolation, die sie sagen, mit den geldern, die sie mir geben, traumatisiert mich, so scheint es mir, in meine tiefen hinein.
Jan Johan van Velde
15. Juli 2011
Jan Johan - 15. Jul, 10:40
Luise, ma très chère ma bonne, wie leben –
allein bin ich, in diesen tagen. Allein gelassen von einer gesellschaft, die mein leben nicht achtet. Ich gehe um roggenbrot, und ich gehe.
Und, diese angst, mich zu verlieren, da die gesellschaft nicht ist, die mir ein: Sie sind willkommen, van Velde, sagt –
Jan Johan van Velde
Sonnabend, 9. Juli 2011
Jan Johan - 9. Jul, 10:21
ich bin gleich und da
wie Sie da ich Sie sah
und jenes eine Leuchten Ihrer Augen -
. . . .
und ich gehe meine schritte durch die brachen
skizze,
30. juni 2011
Jan Johan van Velde
Jan Johan - 30. Jun, 21:45
Blumen sträuße, sommer sträuße, verblüht schon fast. In vasen, Fenja, in vasen, und ich bleibe stehen, schaue lange. Ein rühren, mit meinem kleinen finger, eine pfingstrose, und wieder. Ich hebe eine andere vase an für kurze zeit, hebe sie an ein zweites mal, eine vase mit sommer blumen, verblüht schon fast, und ich denke an Sie, Fenja, und an andere auch.
Und ich denke nicht an vergangene jahre, da ich blumen verschenkte, blumen, die dann in vasen standen, für einige tage, geordnet, in ihre farben gebracht von händen.
Fassungslos, auch an diesem morgen, ich, van Velde.
Ich schrieb, einige jahre von hier:
sag wie bewahrt das leben seinen zauber /
für einen, der kein geld hat, um blumen zu verschenken –
Fenja, ich kann so nicht mehr schreiben, nicht in diesen wochen: zu einsam bin ich, zu allein, zu schwierig ist mein leben in dieser gesellschaft. Eine gesellschaft läßt mich allein, ganz allein, läßt alle allein, achtet und bewahrt das leben der einzelnen nicht.
Gehen, dann, und war nach einem regen aber.
Jan Johan van Velde
freitag, 17. juni 2011
Jan Johan - 17. Jun, 11:17
( entwurf )
Eine gesellschaft in europa giebt roggen brot in läden. Unterschiedliche hersteller, unterschiedliche kosten mag sein, unterschiedliche preise.
ein pfund roggen brot, 75 heller.
ein pfund roggen brot, 1 taler 39 heller.
ein pfund roggen brot, 1 taler 49 heller.
ein pfund roggen brot, 1 taler 75 heller; von einem bäcker.
ein pfund roggen brot, 2 taler 10 heller; von einem bäcker.
Die gesellschaft, von der ich schreibe, hat sich nun so verfaßt, daß sie menschen, denen sie keine arbeit gibt, zwingt, andere kleidung zu tragen als die gesellschaft, über ein almosen, welches sie diesen menschen gibt. Diese menschen tragen getragene kleidung oft, und in diesen kleidern, fremden kleidern recht eigentlich, gehen sie einkaufen, roggen brot, und diese gesellschaft hat sich so verfaßt, über ein almosen, daß sie diesen menschen giebt, daß sie diese menschen zwingt, das preiswerteste roggen brot zu kaufen gegen das hungern aber. Das Almosen, daß die gesellschaft giebt, reicht nicht für eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung, reicht nicht für zwei paar gesundes schuhwerk. Almosen für die bahnen giebt die gesellschaft nicht. Die gesellschaft bindet menschen in ein: gebunden, und diese menschen sind ausgeschlossen aus der gesellschaft aber.
Diese gesellschaft sät aber auch roggen aus für menschen, die gelder haben, von einem bäcker roggen brot zu kaufen.
Jan Johan van Velde
17. juni 2011
Jan Johan - 17. Jun, 11:09
Am frühen abend, nach sechs, ich gehe, und wie schwer meine schritte. Haltlos, taumelnd, ich, und gehe. Wie schwach ich bin wie erschöpft.
Gelder, die verletzen, die mich zugrunde richten, auslöschen: auslöschen.
Gewalt, die auf mir lastet, die aus dieser gesellschaft auf mich gerichtet ist, tag für tag, Gewalt gegen meinen Leib meine seele mein eigen mein selbst.
Wie schwer meine schritte. Haltlos, ich. Taumelnd.
Ich gehe.
Jan Johan van Velde
15. juni 2011
Jan Johan - 15. Jun, 22:01